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Zurück 20.02.2015

Baubeginn der Innovationsschmiede

Ende Januar wurden an der Rottenstrasse die Bauarbeiten für das neue BioArk-Gebäude aufgenommen. Ein vorgängig erstellter Masterplan regelt die künftige Bebauung des Areals rund um den Bau.

Es kommt weitere Bewegung in das Visper BioArk-Projekt: Auf einer Parzelle von über 2000 Quadratmetern im Gebiet zwischen der Umfahrungsstrasse Kleegärten und dem Verwaltungsgebäude der Lonza AG wird seit Januar am neuen Technologie- und Ausbildungszentrum gebaut. Unter dem Dach des 21-Millionen-Baus werden nach Fertigstellung unter anderem die Berufsbildung für Chemie- und Biologielaboranten, Technologieplattformen und Jungunternehmen angesiedelt. Die Lonza AG stellt den Boden für das Bauprojekt im Baurecht zur Verfügung, während die Gemeinde Visp selbst als Mehrheitsaktionärin auftritt. Über die Stiftung The Ark wird das Projekt auch durch den Kanton finanziell unterstützt.

Die Visper Bevölkerung hatte sich bereits Ende 2013 an einer Urversammlung für eine Beteiligung der Gemeinde in Form einer Bürgschaft von 3 Millionen Franken ausgesprochen. «Dies zeigt die zukunftsorientierte Haltung der Gemeinde und ist ein Bekenntnis von Visp für die Wirtschaft», betont Gemeinderat Marc Wyssen auf Anfrage. Nach dem negativen Spitalentscheid komme dem BioArk-Projekt nochmals eine erhöhte Bedeutung zu. «Die Gemeinde will sich als Wirtschaftszentrum im Oberwallis positionieren, Arbeitsplätze schaffen und neue Betriebe ansiedeln. Das generiert wiederum Steuereinnahmen.»

 

Pfählungsarbeiten in Gang

Aktuell erfolgen auf der Baustelle Pfählungsarbeiten. Bereits zuvor war ein älteres Wohnhaus abgerissen und für die Bodensanierung ein halber Meter Material abgetragen worden – die Fläche war mit 2 bis 5 Milligramm Quecksilber pro Kilogramm Erdreich belastet. Nach Abschluss der Pfählungsarbeiten sollen Mitte März die Baumeisterarbeiten starten. Läuft alles nach Plan, wird der Rohbau im Herbst 2015 stehen und der Innenbau im Sommer 2016 abgeschlossen. Das Gebäude sollte gleichzeitig mit dem Beginn des Schuljahres im August 2016 bezugsbereit sein.

Der fünfstöckige kubische Bau wird sich über eine Fläche von 25 auf 40 Meter ausdehnen. Neben vier Vollgeschossen ist das Dachgeschoss als Technikstockwerk für das gesamte Bauwerk vorgesehen. Einen besonderen Blickfang stellt die geplante Aussenfassade dar: Mit Aluminiumverbundplatten verkleidet, erhält der Bau eine hochwertige bronzene Fassade, die durch eingelegte Anthrazit-Reliefstreifen durchbrochen wird. Entworfen wurde das Fassadenkonzept von der Firma SPI, welche auch Generalplaner für das gesamte Projekt ist.

 

Masterplan für künftige Bebauung

Vor Aufnahme der Bauarbeiten musste das Bauprojekt allerdings noch einige planerische Hürden nehmen. Da die Parzelle des Neubaus Teil einer zentral und nahe am Bahnhof gelegenen Gewerbezone ist und einzelne Gebäude darauf unter Schutz stehen, wurde durch den Fachbeirat für Städteplanung der Gemeinde Visp die Ausarbeitung eines Masterplans für die Bebauung des Gesamtquartiers vorausgesetzt. Im Fokus des Masterplans stand dabei die Fläche zwischen der Umfahrungsstrasse Kleegärten und dem Lonza-Areal, eine Fläche von insgesamt über 10000 Quadratmeter Grösse und weitestgehend in Besitz der Lonza-Pensionskasse und der Lonza AG.

«Der Bereich um den Bahnhof hat sich in den letzten Jahren zu einem urbanen Knoten entwickelt. Pro Jahr steigen hier rund 4,5 Millionen Passagiere ein und aus», unterstreicht Wyssen die Wichtigkeit des Areals eingangs der Lonza. «Im Vergleich zu anderen Gemeinden im Wallis verfügt Visp über wenige grosse zusammenhängende Gewerbeflächen.» Mit dem Masterplan wolle die Gemeinde die Schwerpunkte der Entwicklung in Bahnhofsnähe vorgeben und auf dem Areal eine Leitplanke für die Einzel- und Gebietsplanung setzen. Konkret wurden hierfür auf dem Areal Überbauungsfelder für insgesamt bis zu sieben weitere Gebäude, ähnlich dem neuen BioArk-Bau, definiert.

 

Keine konkreten Projekte bei Lonza

Auf Anfrage erklärt Stéphane Mischler, Vorsitzender Immobilienausschuss der Pensionskasse Lonza (PKL), dass sowohl die Lonza AG als auch die Pensionskasse der Lonza aktiv am Projekt «Bahnhof-Nord» mitgewirkt hat und man sich entsprechend einbringen konnte. «Für den Masterplan haben wir unterschiedliche Zukunftsvarianten entwickelt. Es gibt verschiedene Pläne, wie man das Bauland nutzen könnte.» Allerdings bestehen, so Mischler, derzeit keine konkreten Ausbaupläne – auch nicht für den Bau eines neuen Personalrestaurants. Die Testplanung diene in erster Linie der Festlegung künftiger Gebäudesetzungen und Baulinien.
 

Walliser Bote 18.02.2015
Fotos: Walliser Bote et BioArk Visp AG

 

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