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Zurück 30.08.2017

Zusammenarbeit statt Konkurrenz – für die Sicherung der Stromversorgung

Table ronde Smart Energy 2017
Table ronde Smart Energy 2017
Table ronde Smart Energy 2017
Table ronde Smart Energy 2017

Die Akteure der verschiedenen Ebenen des Schweizer Stromnetzes müssen zusammenarbeiten, statt sich Konkurrenz zu machen – mit dem Endziel, die Energieversorgung sicherzustellen. Jedoch besteht gegenwärtig ein Ungleichgewicht auf dem Markt, zwischen Erzeugern bestimmter Bereiche, die mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben, und Energieversorgern, denen es gut geht. Die Politik denkt zurzeit über entsprechende Massnahmen nach, wie der Nationalrat Yannick Buttet beim runden Tisch im Rahmen des Nationalen Thementags Smart Energy klarstellte. 

An diesem runden Tisch, der von Jean-Albert Ferrez (Energies Sion Région) moderiert wurde, nahmen Akteure des Schweizer Stromnetzes teil, darunter auch Swissgrid. Dabei wurde unter anderem die Zusammenarbeit zwischen den Hauptbeteiligten angesprochen. „Vor dem Hintergrund eines grundlegenden Wandels der Produktionsmittel dürfen die verschiedenen Netzebenen nicht zueinander in Konkurrenz treten. Das Entscheidende ist wirklich, zusammenzuarbeiten und die Verfügbarkeit der Energie für die Endkunden sicherzustellen“, so Stéphane Maret, Direktor Verteilnetzverwaltung beim Genfer Energieversorger Services Industriels de Genève (SIG).


Gemeinsames Ziel: Wiedergewinnung der Vorreiterrolle der Schweiz
Christian Schaffner, Executive Director des Energy Science Center der ETH Zürich, pflichtete dem voll und ganz bei. „Die Gelegenheiten zur Zusammenarbeit sind vielfältig.  Die Akteure dieses Bereichs müssen gemeinsam darauf hinarbeiten, dass die Schweiz ihre Vorreiterrolle wiedergewinnt, die sie mit dem Aufkommen der Wasserkraft eingenommen hatte, aber seitdem verloren hat.


„Wir verfügen über eine sehr gute Infrastruktur, qualifizierte Arbeitskräfte, kompetente Forschungsinstitute und die entsprechenden Finanzmittel. Auf dieser Basis könnte die Schweiz schneller und weiter vorankommen.“ Zum Beispiel durch die Gebäudeautomatisierung oder die Weiterentwicklung der Elektromobilität. Mit ihren kurzen Entfernungen eignet sich die Schweiz gut, um solche Projekte umzusetzen und mit gutem Beispiel voranzugehen. „Jedoch wartet die Welt der Forschung gegenwärtig auf eine aktivere Zusammenarbeit mit der Industrie, vor allem für die Weitergabe von Daten und Know-how.“


Das Geld ist vorhanden, aber schlecht verteilt  
Auf politischer Ebene stellte Nationalrat Yannick Buttet, der den Prozess der Energiestrategie 2050 begleitet hat, erfreut einen Mentalitätswandel in der Bevölkerung fest. „Das Risiko besteht jetzt darin, dass wir nicht über die Mittel für unsere ehrgeizigen Ziele verfügen.“ 

In den Wandelgängen des Schweizer Parlaments spricht man nicht mehr über die Energiestrategie, sondern eher über die Netzstrategie. Wie soll man vorgehen, damit die Schweiz eine Drehscheibe der Energie in Europa bleibt? Wie lassen sich auf der Netzebene die Ziele der Energiestrategie 2050 umsetzen? Laut Yannick Buttet ist CO2 ebenfalls ein Anliegen des Parlaments, aber auch das Design des Marktes, etwa für die Wasserkraft.

„Das Geld wird nicht gerecht zwischen den Energieversorgern und den Erzeugern aufgeteilt, die Probleme, aber keine Endkunden haben.“ Es steht jedoch genügend Geld in diesem Bereich zur Verfügung. „Es geht nicht darum, das System zu verstaatlichen, sondern die Erzeuger mit den Finanzmitteln der Versorger finanzieren zu können. Tatsächlich ist der heutige Markt nicht liberalisiert: dies ist eine der Hauptursachen des derzeitigen Systems. Dies führt zu Ungleichgewichten und Funktionsstörungen, die die Politik regeln muss.“

 

Das Interview wurde am 25. August 2017 geführt. 


 

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