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Zurück 20.05.2019

Walliser Start-up bietet Alternative zu Tierversuchen

Die im BioArk Visp angesiedelte Curio Biotech testet Kosmetikprodukte und Medikamente im Labor und zwar an menschlichen Zellkulturen. Im Gespräch mit dem «Walliser Boten» erklärt Firmengründer Chennakesava Cuddapah die Hintergründe.

Im internationalen Vergleich verfügt die Schweiz über eine verhältnismässig restriktive Gesetzgebung, was Tierversuche betrifft. Die Zahlen sind trotzdem hoch, auch wenn dreimal wenige Versuche wie noch vor 25 Jahren gezählt werden. Allein im Jahr 2017 kamen 615 000 Tiere bei Tierversuchen zum Einsatz. Inzwischen in Verruf geraten sind Versuche für Kosmetikprodukte, die EU und die EFTA (darunter die Schweiz) fordern die Entwicklung von Alternativen. Eine solche bietet das Start-up Curio Biotech im BioArk in Visp.

Das Visper Unternehmen testest Wirkstoffe von Kosmetika und Medikamente an gezüchteten menschlichen Zellkulturen. Firmengründer Dr. Chennakesava Cuddapah ist die Vermeidung von Tierversuchen ein zentrales Anliegen. Der 41-jährige Inder lebt mit seiner Familie – seine Frau stammt aus dem Wallis – in Bern. Er hat das Start-up im Jahr 2017 gegründet. «Das Wallis ist ein wirklich innovativer Platz und gerade für Pharmabetriebe neben Basel der wohl attraktivste Standort», sagt er gegenüber dem «Walliser Boten». 


Bereits in den schwarzen Zahlen 
Für die Gewinnung menschlicher Zellkulturen isoliert das Start-up Primärzellen aus Haut und anderen Gewerbearten. «Die Gewerbeproben sind im Prinzip ein Abfallprodukt, das bei Operationen anfällt und normalerweise in den Müll wandert», erklärt Cuddapah. Dank der Primärzellen lassen sich Rückschlüsse auf Wirkstoffe wie Sonnencreme auf Hautkulturen testen. Ein Nachteil dieser Methode liegt darin, dass im Gegensatz zu Tierversuchen ein Organismus fehlt. Deshalb setzt die Curio Biotech  auch auf komplexe 3D-In-vitro-Modelle.

Seit der Firmengründung hat das von der Stiftung The Ark unterstützte Unternehmen, das aktuell zwei Mitarbeitende zählt, einige hunderttausend Franken investiert. Ein kostenintensives Geschäftsfeld sei es, bekräftigt Cuddapah. «Das Start-up schreibt bereits heute schwarze Zahlen. Wir wollen kontinuierlich und gesund wachsen.» Bis in zwei Jahren will er neun Personen beschäftigen und den Umsatz auf zwei Millionen Franken steigern. Inzwischen beliefert das Unternehmen bereits Kunden in aller Welt, von den USA bis nach Russland.


Weitere Informationen zum Start-up Curio Biotech lassen sich im Artikel «Ihre Arbeit verhindert Tierversuche» vom 8. Mai im «Walliser Boten» lesen.  
 

Quelle : Waliser Bote


 

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