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Zurück 29.10.2019

Neuer Schwung für Wasserstoffautos

Das Walliser Start-up GRZ Technologies widmet sich der Problematik der Speicherung von Energie in Form von Wasserstoff. Gemeinsam mit der EPFL hat es nun einen neuartigen Verdichter entwickelt. Damit könnte Wasserstoff zu einer glaubwürdigen Kraftstoffalternative werden. Und das im grossen Stil!

Das seit seiner Gründung von der Stiftung The Ark unterstützte Jungunternehmen GRZ Technologies hat gemeinsam mit der EPFL einen neuen langlebigen Batterietyp entwickelt, der die Speicherung überschüssiger elektrischer Energie in Form von Wasserstoff ermöglicht. Das Herzstück der Erfindung besteht aus dem Metallhydrid ZrMn1.5. Es speichert Wasserstoff und das ganz ohne Energiezufuhr.


Ein Netz von Wasserstoff-Tankstellen?
Im Gegensatz zu herkömmlichen Kompressoren soll die Technologie die Konstruktion und den wirtschaftlichen Einsatz von kompakten Verdichtern ermöglichen, die sich sogar für den Privatgebrauch eignen. Damit lasse sich praktisch an jedem Standort Wasserstoff umweltfreundlich verdichten, sagte Professor Andreas Züttel vom Sittener EPFL-Materiallabor für erneuerbare Energien an einer Medienkonferenz. 

An der kommerziellen Umsetzung der Metallhydrid-Technologie arbeiten die EPFL und das Spin-off GRZ Technologies mit der international tätigen Messer Group zusammen. «Die Vision ist, dass wer eine solche Tankstelle zu Hause hat, anderen seinen Wasserstoff anbietet», erklärte Hans-Michael Kellner, CEO des Industriegasespezialisten. So könnte das ungelöste Problem des fehlenden Wasserstoff-Tankstellennetzes gelöst werden, an dem das Wasserstoff-Auto seit langem scheitert.
 

Die Vorteile des Wasserstoffautos
Dabei würden Wasserstoffautos viele Vorteile bieten: Bei der Verbrennung von Wasserstoff entsteht kein CO2. Wird das Gas zudem aus Wasser und mit Strom aus erneuerbaren Energien (Elektrolyse) produziert, ist es komplett CO2-frei. Auch gegenüber dem reinen Elektroauto hat es Vorteile, wie der Materialforscher Züttel erläuterte: Weil Wasserstoff eine höhere Energie aufweist als Batterien, ermöglicht es höhere Reichweiten bei einem deutlich tieferen Fahrzeuggewicht.

Einem flächendeckenden Einsatz steht trotz der neuen Technologie eine hohe Hürde im Weg: Damit es für Privathaushalte attraktiv wird, Wasserstofftankstellen bereitzustellen, braucht es eine entsprechende Nachfrage von möglichst vielen Wassserstoffauto-Besitzern. Damit aber der Besitz eines solchen Autos interessant wird, braucht es wiederum genügend Tankstellen. Gefragt sei nun die Politik, betonten Züttel und Kellner. Eine entsprechende Förderung sei notwendig.
 

Quellen: SDA / AGEFI

 

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