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Zurück 24.06.2019

H55 schickt vollelektrischen Zweisitzer in die Luft

Vor wenigen Tagen ist in Sitten ein neuartiges Elektroflugzeug präsentiert worden. Der mit einer Antriebslösung des Walliser Unternehmens H55 ausgestattete vollelektrische Zweisitzer soll künftig bei der Pilotenausbildung und in Flugschulen zum Einsatz kommen. 

Ursprünglich in Visp unter dem Namen Hangar 55 gegründet hat das Unternehmen bereits im Jahr 2016 für Aufsehen gesorgt. Damals wurde auf dem Flugplatz Raron der erste elektrische Akrobatikflieger vorgestellt. Nachdem sich die beiden Gründer Thomas Pfammatter und Dominic Steffen daraufhin auf ihr neues Projekt Dufour Aerospace konzentrierten und seither die Entwicklung von senkrecht startenden E-Flugtaxis vorantreiben, wurde H55 vom ehemaligen Solar Impulse Team um André Borschberg, Sebastien Demont und Gregory Blatt weitergeführt. Die Kernkompetenz des in Sitten angesiedelten und von The Ark unterstützten Unternehmens ist die Entwicklung und die Produktion zertifizierter elektrischer Antriebslösungen für die Luftfahrt.

H55 fokussiert auf den gesamten Antriebsstrang, angefangen von der Energiequelle über Schub und Leistung bis hin zu den Steuerungssystemen. Man entwickle elektrische Antriebe für die nächste aviatische Revolution, schreibt H55 in einer Mitteilung zum neuen Flieger. «Bristell Energic», so der Name des Flugzeugs, biete dafür eine saubere, ruhige, kosteneffiziente und sichere Lösung. Es hat eine Ausdauer von 1,5 Stunden und erlaubt Flüge von 45 bis 60 Minuten mit genügend Reserven. Ausreichend also für Trainingsprogramme von Flugschulen. Das neue Trainingsflugzeug stosse denn auch bereits auf ein reges Interesse bei Flugschulen, Flughafenbetreibern und Luftfahrtbehörden, informieren die Hersteller.

Ein wichtiges Sprungbrett
André Borschberg, H55-Präsident und früherer CEO und Pilot von Solar Impulse, freute sich an der Vorstellung in Sitten über das Ergebnis. «Der elektrische Luftverkehr wird die urbane Mobilität von Grund auf verändern und weiter verbessern», ist er überzeugt. Für die Entwicklung neuer Luftfahrtlösungen, bei denen derzeit insbesondere die Sicherheit und die Zertifizierung grosse Herausforderungen darstellen, sei der «Bristell Energic» ein wichtiges Sprungbrett. Borschberg verspricht sich neue Erkenntnisse: «Indem wir unsere elektrischen Flugzeuge fliegen lassen und ihre Leistung überwachen, erhalten wir große Datenmengen, die für die Entwicklung von VTOLs und fliegenden Taxis unerlässlich sind.»

Während H55 die Antriebslösung für das Trainingsflugzeug bereitstellte, oblag dessen Produktion dem Hersteller BRM Aero. Das tschechische Unternehmen entwickelt sich aktuell zu einem bedeutenden Flugzeughersteller im wachsenden Trainermarkt. Dessen CEO Milan Bristell sieht grosses Potential im Ausbildungsbereich, nicht zuletzt in Indien und China. Diese grossen Märkte erfordern eine Pilotenausbildung mit einem echten Flugtrainer und einem Höchststartgewicht von 750 Kilogramm oder mehr. «Der Markt wartet ungeduldig auf ein Elektroflugzeug und unser Ziel ist es, darauf mit einem Flugtrainer reagieren zu können, der sauber, leise, zuverlässig und erschwinglich zu betreiben ist.»


Weitere Informationen zum Thema lassen sich der aktuellen Mitteilung von H55 entnehmen: https://www.h55.ch/press-releases


Quelle : Pressemitteilung von H55

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