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Zurück 24.04.2020

Covid-19: Steiger steigt in die Maskenproduktion ein

Die Walliser Unternehmen zeigen sich im Kampf gegen Covid-19 ausgesprochen agil. Das auf die Herstellung von Industriestrickmaschinen spezialisierte KMU Steiger aus Vionnaz beispielsweise hat mit der Produktion von eigenen Schutzmasken begonnen. Darüber hat Le Nouvelliste in einem kürzlich erschienenen Artikel berichtet.

Seit Beginn der Krise haben viele Unternehmen im Wallis ihre Produktion an die Bedürfnisse der Bevölkerung angepasst. Das Unternehmen Steiger, das normalerweise Maschinen für die Herstellung von Stoffen verkauft, ist nun selbst in die Produktion von wiederverwendbaren Masken eingestiegen. Ein Produkt, das im Moment sehr gefragt ist. Das sei eine Premiere in der siebzigjährigen Geschichte seit der Firmengründung, schreibt Le Nouvelliste.

Steiger ist seit Beginn der Epidemie nicht untätig geblieben. So hat das Unternehmen den Standort in China für den Import von Schutzmasken des Typs FFP1 zur Verfügung gestellt. «Wir haben den Gesundheitsdiensten, Labors, Apotheken und der Industrie in der Westschweiz Masken geliefert. Aber die wachsenden Importschwierigkeiten ermöglichen es uns nicht mehr, den Bedarf zu decken. Deshalb haben wir beschlossen, sie selbst zu produzieren. Hier in Vionnaz», erklärt Geschäftsführer Pierre-Yves Bonvin. Gleichzeitig bietet das Unternehmen seinen Kunden zwei entsprechende Strickprogramme an.

 

Produktion von 1500 Masken pro Woche
«Wir haben unsere 3D-Stricker modifiziert, um herauszufinden, wie undurchlässig die Maske ist. Dafür benötigten wir etwa zwei Wochen. Dank einer technologischen Innovation sind wir in der Lage, den nahtlosen Gummizug direkt während des Strickprozesses einzusetzen. Dadurch können wir einen Produktionsschritt einsparen und den Komfort erhöhen.» Derzeit sind drei Strickmaschinen für die Herstellung vorgesehen. Mitte Mai plant das Unternehmen, vier weitere hinzuzufügen und damit die Produktion der Textilmasken zu verdreifachen.
Man habe aktuell eine Produktionskapazität von rund 1500 gestrickten Masken pro Woche. Für die Herstellung würden pro Exemplar durchschnittlich zehn Minuten benötigt. Die antibakteriellen Masken bieten laut Steiger einen wirksamen Schutz für die tragende Person und für Dritte, indem Ansteckungen begrenzt würden. «Aber sie sind nicht für das Pflegepersonal oder Covid-19-Patienten bestimmt», fügt der Direktor hinzu.

 

Neue Masken bereits erhältlich
Die Masken werden seit dem 27. April auf der Website von Steiger zum Verkauf angeboten. Die Mindestbestellmenge beträgt 50 Stück. Sie werden auch einzeln in den Apotheken der Region zum Preis von 20 Franken pro Stück verkauft, schreibt Le Nouvelliste. «Nach den AFNOR-Normen müssen die Masken vier Stunden hintereinander tragbar sein, bevor sie bei 60 Grad gewaschen werden. Unsere Masken können ohne Verlust der antibakteriellen Eigenschaften 50 Mal gewaschen werden. Sie sind daher ökologisch und doppelt so ökonomisch wie Einwegmasken, die derzeit für 1 Franken pro Stück im Verkauf erhältlich sind», betont Bonvin.

 

Quelle : Le Nouvelliste (Artikel von Isabelle Gay vom 23. April 2020)

Bildnachweis : Steiger
 

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