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Zurück 15.09.2017

NVTerra AG

NVAqua ist eine betriebsbereite Anlage zur Trinkwasseraufbereitung. Eine umweltfreundliche Lösung für Entwicklungsländer, die durchaus Anwendung in Abwasserreinigungsanlagen (ARA) finden könnte.

Nahezu 700 Millionen Menschen auf der Welt haben keinen Zugang zu einer verbesserten Wasserquelle, und 1,2 Milliarden Menschen steht schlichtweg gar kein Trinkwasser zur Verfügung. Wo liegt die Lösung für diese Teile der Bevölkerung? Seit 2010 entwickelt ein Schweizer Unternehmen eine innovative Technologie zur Wasseraufbereitung, die sich auf die Forschungen und Erfindungen des französischen Elektrochemikers Jean-Marie Fresnel stützt. Diese mobile, umweltfreundliche und einsatzbereite Anlage könnte dank der Austauschbarkeit ihrer Module auch für ökologische Kleinkläranlagen verwendet werden.

 

WHO-Norm erreicht

„Wir haben eine Maschine entworfen, die beinahe jedes Oberflächenwasser reinigen kann“, erklärt Jean-Marc Rogivue, Mitbegründer der Bühler Electricité Monthey (BEM) und ihrem Spin-off NVTerra. Dank der Elektrolyse ermöglichen Salz und Eisen die Erzeugung eines Desinfektionsmittels (Natriumhypochlorit) und eines Koagulationsmittels (Ferilec) zur Reinigung des Wassers von Phosphaten, Nitraten und Schwermetallen. Tatsächlich genügt es nicht immer, das Wasser zu entkeimen oder zu desinfizieren, um es trinkbar zu machen, man muss es auch von diesen Giftstoffen befreien.

Auf diese Weise können fast alle Gewässer auf die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Aufbereitungsnorm gebracht werden. Das Besondere an dem Verfahren ist die Vorbehandlung: Danach kann das Wasser mit Techniken wie Ultrafiltration oder Umkehrosmose aufbereitet werden. Die In-situ-Produktion der Reagenzien ist für die weiteren Verfahrensschritte der Trinkbarmachung entscheidend, insbesondere da sie die Verschmutzung der Filter verhindert. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, 30 Liter Trinkwasser pro Tag und pro Person in Gemeinschaften von 1000 bis 10'000 Einwohnenden zu erzeugen. Ausserdem sind die Maschinen mit einem Fernsteuersystem ausgestattet, das eine Überwachung aus der Ferne ermöglicht: Beispielsweise wird die Piloteinheit in Addah an der Elfenbeinküste von der Schweiz aus kontrolliert.

 

Erfolgreiche Testläufe

Die Technologie wird auch als zusätzliche physikalisch-chemische und biologische Aufbereitung im Ablauf von Kleinkläranlagen in Betracht gezogen, etwa im Ablauf von bepflanzten Filtern (in ökologischen Kleinkläranlagen verwendete Phytoreinigung). In diesem Fall würde die Technologie namens NVSani eine Alternative zu herkömmlichen Behandlungen mit aggressiven Substanzen wie Eisen(III)-chlorid (FeCl3) bieten, das in den meisten ARA verwendet wird. Bis zu 1000 m3 Abwasser könnten auf diese Weise aufbereitet werden.

Nach umfassenden F&E-Arbeiten in den letzten Jahren wird das Start-up die Entwicklung seines Projekts an der Elfenbeinküste weiterführen und sich im Maghreb und in Frankreich niederlassen. Viermonatige Testläufe, die 2015 in Marokko durchgeführt wurden, dürften sich konkret in Ausschreibungsunterlagen für zwei Dörfer im Atlasgebirge widerspiegeln. Für das Jahr 2017 plant das Unternehmen Tests in Frankreich, die sich mit der dritten Reinigungsstufe (Beseitigung von Spurenstoffen) und bepflanzten Filtern (biologische Kleinkläranlage) befassen.


QuelleSwiss Cleantech Report

 

Gründungsjahr: 2010
Geschäftsführer: Jean-Marc Rogivue
Adresse: Z.I. le Boeuferrant, 1870 Monthey
Telefon: +41 24 475 73 33
Internet: www.nvterra.com
Kontakt: info@nvterra.com
Anzahl Mitarbeitende: 3
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