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Zurück 28.04.2016

Zwei Walliser Start-ups im Herzen der neuen Swisscom TV-Box

Betreut durch die Stiftung The Ark, haben zwei Start-ups aus dem Wallis zur Entwicklung der neuen TV-Box von Swisscom beigetragen, die erstmalig eine Spracherkennung der Deutschschweizer Dialekte bietet. Die in Visp bzw. Martinach ansässigen Firmen Recapp IT und KeyLemon haben die ursprünglich vom Forschungsinstitut Idiap aus Martinach stammende Technologie weiterentwickelt und geliefert. Dank ihrer erfolgreichen Umsetzung in einem für die breite Öffentlichkeit bestimmten Produkt ist diese weitreichende Entwicklung eine schöne Visitenkarte für das Walliser Know-how in Sachen Software und IT-Anwendungen. 

Mit der neuen, Mitte April lancierten TV-Box können die Swisscom TV 2.0 Kunden nun mit ihren Geräten Inhalte in superscharfer Qualität – Ultra High Definition (UHD) – empfangen. Die Box wird mit einer Fernbedienung mit eingebautem Mikrofon geliefert. Mit der integrierten Spracherkennung wird die Suche in den Inhalten deutlich vereinfacht, denn die einzelnen Begriffe müssen nicht mehr eingetippt werden. Die Suche umfasst dabei Film- oder Programmtitel, Namen von Schauspielern und Sportvereinen oder andere Schlüsselwörter. Die Sprachsuche unterstützt nun Französisch, Englisch und neben Hochdeutsch auch alle Deutschschweizer Dialekte. 

Dass hierbei auch in der deutschsprachigen Schweiz gesprochene Dialekte berücksichtigt werden konnten, ist insbesondere dem Beitrag der Unternehmen KeyLemon und Recapp IT zu verdanken. Bisher waren die Deutschschweizer benachteiligt, da ihre Dialekte von Geräten mit Sprachbedienung nicht erkannt wurden und sie deshalb zwangsläufig Hochdeutsch sprechen mussten, um verstanden zu werden. „Die in der neuen Swisscom TV-Box 2.0 eingesetzte Technologie ist somit eine Premiere, die in dieser Branche ganz neue Massstäbe setzt“, so Peter Fregelius, Head of TV & Entertainment Technology bei Swisscom.
 

Schliessung einer klaren Marktlücke

Nach Ansicht von David Imseng, Gründer und Geschäftsführer von recapp IT, „gibt es eine klare Marktlücke, denn Informatikriesen wie Google oder Apple befassen sich nicht mit der Erkennung regionaler Dialekte“. Das mit Swisscom entwickelte Projekt eröffnet somit noch weitere Perspektiven. 

Die Technologie für die Sprachsuche hat ihre Ursprünge in Martinach beim Institut Idiap. Auf dieser Grundlage entstanden die Start-ups KeyLemon (2008 gegründet und auf Gesichts- und Spracherkennung spezialisiert) und recapp IT (2014 gegründet und auf die Transkription gesprochener Inhalte spezialisiert). In enger Zusammenarbeit konnten die beiden Unternehmen der Swisscom in Rekordzeit eine Lösung anbieten. 

„Das System funktioniert sehr gut, wenngleich es noch nicht absolut perfekt ist“, präzisiert der CEO von KeyLemon, Gilles Florey. Beide Unternehmen treiben bereits die ständige Verbesserung des Produkts voran. Die beiden Start-ups wurden seit ihren Anfängen durch das Gründerzentrum von The Ark, der Stiftung für Innovation, tatkräftig betreut und unterstützt. 
 

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